Hörner


Von Natur aus wachsen der Kuh zwei Hörner aus ihrem Kopf.  Das äußere des Horns ist verdickte Haut, danach folgt die Hornscheide, die Lederhaut und der Hornzapfen, der die Stirnhöhle ummantelt. Diese Stirnhöhle ist bei einem Kalb noch sehr klein und breitet sich mit den Jahren immer weiter aus, bis fast das ganze Horn daraus besteht. Die Hörner haben eine Verbindung zu den Nasennebenhöhlen und zu dem Stoffwechsel. 

 

 

Da bei den heutigen hauptsächlich ausgeübten Haltungsformen die Kühe und Rinder sich mit ihren Hörnern verletzen können, werden der Kuh die Hörner bereits wenige Tage nach der Geburt meist mit einem Brenneisen entfernt. Leider ist dieses Verfahren sehr sehr schmerzhaft für das Tier, doch die Kühe haben in ihren Ställenm nicht genug Platz um sich aus dem Weg zu gehen. 

Auch für den Menschen hat dies Nachteile, denn das Verfahren bedeutet einen großen Aufwand, viel Geld und wenn die Tiere sich mit ihren Hörnern verletzen, nimmt ihr Fell dabei Schaden. Darum möchten Landwirte nun Kühe züchten, die von Anfang an gar keine Hörner besitzen. 

 

Allerdings ist dies gar nicht so einfach. Denn obwohl das Kalb eines reinerbigen hornlosen Tieres und eines reinerbig gehörnten Tieres hornlos ist, gibt es immer noch viel viel mehr gehörnte Tiere. Festgestellt wurde jedoch bereits, dass es Rassen gibt, die das Hornlos-Gen oft in sich haben und manche weniger oft. 

Da es jedoch in Deutschland nur wenige hornlose Bullen gibt, denen ihr Sperma genommen wird um Kühe zu befruchten, ist die Inzuchtgefahr sehr groß. So kann es zwar zu einer Wahrscheinlichkeit von 50% sein, dass die Kälber hornlos werden, aber es kann auch sein, dass sie z.B. keine Milch geben können. 

 

Einige Bio Verbände, wie z.B. Demeter sind aber auch gegen diese Züchtung und lassen alle ihre Tiere gehornt herumlaufen. Denn die Hörner sind für die Kuh von großer Bedeutung. An ihnen lässt sich an den Kälberringen die Anzahl der Kälber die sie zur Welt gebracht haben, ablesen. Anhand der Hörner können Landwirte auch Krankheiten, Fütterung, Haltung und sogar die Jahreszeit ablesen! Auch die Stimmung der Kuh lässt sich erkennen: Beugt die Kuh sich etwa weit nach vorne mit ihren Hörnern weit unten, zeigt das, dass sie niemanden an sich dran lassen möchte. Somit können die Tiere die ihnen wichtige Rangordnung in ihrere Herde ausdrücken. Außerdem funktionieren die Hörner vermutlich wie eine Klimaanlage, denn in besonders warmen Gebieten haben Kühe besonders große Hörner. 

 

Glücklicherweise gibt es neben Demeter unetr anderem auch noch den Verband EUNA- die Europäische Vereinigung für Naturgemäße Rinderzucht, die sich Europaweit für Rinder mit Hörnern einsetzt. Betriebe, die Hörnertragende Kühe haben, können sich bei Anet Spengler melden um in ein Züchternetzwerk eingetragen zu werden.