Bis die Milch den Weg zu uns gefunden hat, dauert es eine ganze Weile. Von der Schwangerschaft der Kuh bis zum Supermarkt hat die Milch nämlich eine ganz schön weite Reise vor sich ...

1. Kalben


Eine Kuh muss einmal im Jahr kalben, um Milch geben zu können. Dafür wird sie sechs bis acht Wochen nach der Geburt wieder besamt um nach einer Tragezeit von 9 Monaten wieder ein weiteres Kalb zu gebären, damit ihr Milchfluss wieder einsetzt. 

2.Melken


von Hand


Früher hat man noch jede Kuh einzeln von Hand gemolken, doch das ist heute kaum noch vorstellbar. Denn heute gibt es Melkstände, in denen die Bauern in sogenannten Melkgruben, die tiefer gelegen sind als der Stehplatz der Kuh, das Euter der Kuh auf Augenhöhe haben und mehrere Kühe gleichzeitig melken können. Wenn die Kühe schräg zur Melkgrube angeordnet sind, spricht man von einem Fischgräten Melkstand. Stehen sie parallel, spricht man von einem Tandem Melkstand und wenn sie in Runden gemolken werden von einem Melkkarussel.

maschinell


Um noch schneller an die Milch zu kommen, gibt es sogenannte Milchroboter, die komplett automatisch funktionieren. Dabei treten die Kühe, die vorher mit einer individuell angepassten Menge an Kraftfutter gefüttert wurden, nacheinander in einen Melkstand ein und alle wichtigen Daten über sie werden durch Transponder an ihrem Halsband an das Melkgerät weitergegeben. Nun kann das Gerät erkennen, wo die Zitzen der Kuh sind und einen Roboterarm senden, der das Melkzeug ansetzt. Zusätzlich erkennt das Gerät nun, wenn die Milch fließt, ob die Milch gut ist - ist sie gut, wird sie in Kühlungstänke transportiert.

3.Hof Verarbeitung


Die Milch kann jetzt noch auf dem Hof selbst verarbeitet werden. Dabei gibt es allerdings strenge Kontrollen von Veterinärbehörden, der Lebnsmittelüberwachung, dem Bauamt und dem Gewerbeaufsichtsamt. Diese kontrollieren dann, ob beispielsweise Hygiene Vorschriften, Landesbauordnungen, Wasserhaushaltsgesetzte oder Produkt Verordnungen eingehalten wurden. Mehr dazu könnt ihr unter https://www.oekolandbau.de/verarbeiter/herstellungspraxis/verfahren-und-prozesse/milchprodukte/hofeigene-milchverarbeitung/rechtliche-grundlagen/#c67449  erfahren.

3. Transport


Die meiste Milch wird auf dem Hof selbst verarbeitet, sondern weiter transportiert. Die Kühlungs Tanker sind alle mit automatischen Messanlagen ausgestattet, die die Menge und den Fettgehalt der Milch messen, bevor die Milch anderer Bauern dazu kommt, den in den Tankern wird die Milch verschiedener Bauern gesammelt. 

4.Molkerei


In der Molkerei geht es darum die Milch verkaufsfertig zu machen.

 

Dazu wird die Milch erst gesäubert und in einer Zentrifuge geschleudert um Verunreinigungen an den Rand zu drücken und auszusortieren. Die Milch wird hier auch in Rahm und Magermilch getrennt wegen ihrer Gewichtsunterschiede und der Zentrifugalkraft, wobei der Magermilch später ein bestimmter erwünschter Anteil an Rahm wieder hinzugefügt wird. So erhält man Milch mit verschiedenem Fettgehalt. Diesen Vorgang bezeichnet man als separieren.

Die Reste des Rahms finden Verwendung in der Herstellung von Butter sowie auch Sahne.

 

Anschließend wird die Milch homogenisiert oder pasteurisiert. 

Beim homogenisieren werden die Fettkügelchen in der Milch zerkleinert, damit sie sich gleichmäßig in der Milch verteilen und auch nach längerer Zeit auf den Milchprodukten keine Rahmschicht entsteht.

 

Schließlich muss die Milch haltbar gemacht werden. Dazu wird sie entweder Ultrahocherhitzt (H-Milch) - die Milch wird für 1-4 Sekunden stark erhitzt auf mindestens 135°C um sie haltbar zu machen und Krankheitserreger abzutöten. Danach wird sie bis zur Weiterverarbeitung gekühlt.

 

Hergestellt werden hier aber auch Buttermilch, Käse, Quark, Schmand und co. Dabei gibt es natürlich auch noch die Unterscheidung zwischen Bio Molkereien, wie z.B. Söbbeke , wie auch konventionellen Molkereien und co. .

Pasteurisierung


Die pasteurisierung ist ein Verfahren, bei der die Milch kurz- für nur wenige Sekunden - auf bis zu 75°C erhitzt wird um Keime abzutöten. Die Milch ist o etwa 10 Tage lang haltbar. 

Homogenisierung


Maschinen zerkleinern bei der Homogenisierung das Fett der Milch. So wird die Milch homogen und die Fett und Wasserbestandteile trennen sich nicht mehr voneinander. Leider geht bei diesem Verfahren etwas an Vitaminen verloren. 

Ultrahocherhitzung


Bei der Ultrahocherhitzung wird es der Milch ganz schön heiß - sie wird auf bis zu 150°C erhitzt. Somit werden Enzyme, sowie auch Mikroorganismen abgetötet. Geschlossen kann man die Milch so mehrere Monate lagern. 

Mikrofiltration


Bei der Mikrofiltration wird der Magermilchanteil der Milch durch sehr feine Filter gepresst, sodass Bakterien gründlich entfernt werden können. Diese Milch findet man im Supermarkt unter dem Begriff ESL Milch, das ist eine Abkürzung für Extended Shelf Life. Die Milch hält sich im Kühlschrank etwa 3 Wochen lang. 

5. Qualitätskontrolle


Vor dem Verkauf der Milch wird die Qualität der Milch noch einmal überprüft.

Dabei werden Stichproben der Produkte auf Farbe, Geschmack und Konsistenz getestet und Hightech Maschinen testen sowohl die chemischen als auch die mikrobiologischen Eigenschaften der Milchprodukte.

6. Abtransport